Uferpromenade Frauentog, Berlin

  • Ort: Berlin, Köpenick
  • Bauherr: Bezirksamt Treptow-Köpenick
  • Planung/Ausführung: 2005-07
  • Leistungsphasen: 1-7
  • Architekten Pavillon: plandesign Architekten, Berlin
  • Auszeichnung: 1. Preis Entwurf, Realisierungswettbewerb für eine Uferpromenade am Frauentog

Zwischen Schlossinsel und Köpenicker Altstadt gelegen, verbindet die großzügig gestaltete Uferpromenade am Frauentog Stadt und Wasser. Die besondere Atmosphäre am Wasser – das Sitzen und Promenieren, der Blick über Bootsstege und Schiffe – ist über neu geschaffene Sichtachsen bis in den historischen Stadtkern von Köpenick wahrzunehmen und lädt zu einem Besuch der Uferpromenade ein.

Die Gesamtanlage erlaubt durch ihre klare Strukturierung und zurückhaltende Materialwahl die harmonische Verbindung verschiedenster „Aktionsräume“ mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die belebte Müggelheimer Straße wird durch eine wieder vervollständigte Reihe aus Platanen und eine ebene Grünfläche von der Uferpromenade getrennt. Trotzdem ist eine offene Blickverbindung von der Köpenicker Altstadt zum Ufer entstanden.
Die Grünfläche wurde um 10 bis 20 cm angehoben. Aufgefangen wird die Höhe von einer im sanften Bogen verlaufenden Sitzmauer aus Natursteinblöcken, der wie ein Wellensymbol die Gesamtstruktur der Freifläche durchzieht und sich vom Funktionsgebäude bis zum Eingang am Kiezgraben erstreckt. Das Funktionsgebäude wurde zum Bestandteil dieses Bogens und ist zum Wasser hin offen gestaltet wohingegen sein „Rücken“ in den Verlauf des Höhenunterschiedes zwischen Straße und Ufer „eingegraben“ wurde. Die Uferpromenade erhielt eine Pflasterung aus großen, gelben Granitsteinen und Platten.

Die vorhandenen Zugänge zur Uferpromenade Richtung Schlossinsel und Köpenicker Kietz wurden aufgeweitet und führen in ihrem weiteren, bogenförmigen Verlauf am Ufer entlang. Die Platzaufweitung „Schlossblick“ wird zum Aktionsraum und Gelenk zwischen Steganlage und Funktionsgebäude. Hier fand auch der Brunnen „Waschfrau“ seinen neuen Standort. Zwei neue Rotahorn-Bäume bilden den Hintergrund.

Der vorhandene Baumbestand und die historische Bebauung im Umfeld forderten einen behutsamen Umgang mit der Substanz. An der Uferkante entstand eine Stufenanlage aus großen Natursteinplatten, die zum Wasser hinunterführen und in die zwei markante, bereits vorhandene Kiefergruppen „eingebaut“ wurden. Der Wurzelraum wird durch Holzdecks geschützt, die den Stufenverlauf aufnehmen. Durch in die Holzdecks eingelassene Bodenstrahler werden die Baumgruppen beleuchtet. Sowohl dieser Bereich, als auch die Sitzmauer und frei im Raum platzierte Bänke laden zum Sitzen und Verweilen ein. Durch punktuell gesetzte Mastleuchten sowie durch die angestrahlten Bäume wird eine durchgehende Beleuchtung der Anlage erreicht, die sich atmosphärisch in die historische Umgebung einfügt.

Entlang der Uferkante zur Schlossinsel wurden Pflanzterrassen im Raster der Stufenmaße angelegt und mit Sträuchern und Gräsern bepflanzt. Sie bilden einen natürlichen Abschluss sowie ein ästhetisch reizvolles Bild. Auch am westlichen wie am östlichen Zugang von der Müggelheimer Straße wurden wegbegleitend Gräser und Stauden sowie Sträucher gepflanzt, wodurch ein zusammenhängendes Pflanzkonzept entstanden ist. Der Baumbestand wurde ergänzt und – wie bereits an anderer Stelle erwähnt – in die Neuplanung eingebunden.

Um attraktive Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, wird der dem Wasser zugewandte Bereich durch einen vorgelagerten, vier Meter breiten Holz-Schwimmsteg erweitert werden, der als Bootssteg für Leihboote oder Liegeplatz für kleinere Boote dienen wird.